top of page

Change Fatigue: Wenn Unternehmen im Wandel die Menschen verlieren

Aktualisiert: 23. März

Oder warum viel über V.U.C.A. gesprochen wurde, aber die menschliche Belastung unterschätzt wurde.

Veränderung ist notwendig – doch was passiert, wenn sie zur Dauerbelastung wird? Viele Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, sich kontinuierlich an neue Marktanforderungen, technologische Entwicklungen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen anzupassen. Doch während sich Prozesse und Strategien oft leicht anpassen lassen, zeigt sich in der Praxis ein anderes Problem: Die Menschen kommen nicht mehr mit.

Vor nicht allzu langer Zeit wurde viel über V.U.C.A. (Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity) gesprochen – über die Notwendigkeit, sich schnell an unvorhersehbare Veränderungen anzupassen. Doch heute zeigt sich: Es wurde mehr darüber geredet, als dass man sich wirklich darauf vorbereitet hat.


Studien zeigen alarmierende Entwicklungen:


  • Mitarbeiter erleben heute durchschnittlich zehn tiefgreifende organisatorische Veränderungen pro Jahr – 2016 waren es erst zwei (Ganesan et al., 2022).

  • Nur noch 43 % der Beschäftigten unterstützen aktiv Veränderungsprozesse, 2016 lag dieser Wert noch bei 74 % (Gallup Workplace Report, 2023).

  • Die Fähigkeit, mit Veränderungen umzugehen, ist seit 2019 um 50 % gesunken (Andreatta, 2024).


Das Resultat: Widerstand wächst, Motivation sinkt, Krankenstände steigen.

Diese Entwicklung hat einen Namen: Change Fatigue – eine zunehmende Veränderungsmüdigkeit, die sich in Dienst nach Vorschrift, emotionaler Erschöpfung und sinkender Innovationskraft äußert. Unternehmen, die diese Dynamik nicht verstehen, geraten in einen Teufelskreis: Je mehr Change-Initiativen gestartet werden, desto größer wird der Widerstand.


Warum traditionelle Change-Ansätze scheitern

In vielen Organisationen dominiert immer noch die Vorstellung, dass Veränderung vor allem eine Frage der richtigen Strategie ist. Wer Prozesse effizient gestaltet, klare Ziele setzt und digitale Tools nutzt, wird den Wandel schon erfolgreich managen – so zumindest die Annahme.

Doch genau hier liegt das Problem: Wandel ist keine Excel-Tabelle, sondern eine emotionale Erfahrung.

Denn Veränderung bedeutet nicht nur Neues lernen – sondern oft auch: 


  • Sicherheit verlieren („Wo stehe ich in der neuen Struktur?“) 

  • Kompetenz infrage stellen („Bin ich dem überhaupt gewachsen?“) 

  • Vertrautes loslassen müssen („Hat das, was ich bisher gemacht habe, jetzt keinen Wert mehr?“)


Diese Unsicherheiten lösen unbewusste Widerstände aus. Studien belegen, dass wahrgenommene Arbeitsplatzunsicherheit einer der stärksten Treiber für Change-Blockaden ist (Ganesan et al., 2022). Besonders in Branchen wie der Automobilindustrie oder der Finanzbranche führt der digitale Wandel zu tief sitzenden Ängsten.

Doch anstatt sich mit diesen Emotionen auseinanderzusetzen, setzen viele Unternehmen auf noch mehr Struktur, noch mehr Druck – und damit genau auf die Maßnahmen, die Widerstände weiter verstärken.


Der entscheidende Hebel: Psychologische Sicherheit im Change-Prozess


Erfolgreicher Wandel beginnt nicht bei den Prozessen, sondern bei den Menschen. Und selbst wenn viele Manager ungern das Wort „Psyche“ in den Mund nehmen – wir kommen nicht darum herum. Denn wer weiterhin nur an äußeren Strukturen arbeitet, übersieht den entscheidenden Faktor: Menschen müssen lernen, mit Veränderung umzugehen – nicht nur darauf zu reagieren.

Wenn Mitarbeitende Veränderung nicht mitgehen, liegt das selten an einer fehlenden Strategie, sondern an einem fehlenden Gefühl von Sicherheit. Menschen brauchen Klarheit, Verlässlichkeit und die Gewissheit, dass sie den Wandel nicht passiv ertragen, sondern aktiv mitgestalten können.

Dafür gibt es erprobte Methoden: 


✅ Die EOS-Diagnose: Sie macht sichtbar, welche unbewussten Blockaden in Teams oder bei Führungskräften den Wandel behindern. Veränderung beginnt nicht mit dem Unternehmen, sondern mit den individuellen Mustern der Menschen, die den Wandel tragen müssen. 

✅ Die +E-Methode: Emotionen sind kein Störfaktor in Change-Prozessen, sondern der Schlüssel zur Motivation. Mit der richtigen Begleitung können Widerstände nicht nur abgebaut, sondern in echte Begeisterung für Veränderung verwandelt werden.

✅ Neuropsychologisch fundiertes Change-Coaching: Anstatt nur neue Strukturen einzuführen, arbeite ich mit Unternehmen daran, Wandel emotional positiv zu verankern – durch psychologische Sicherheit, individuelle Begleitung und gezielte Resilienzförderung.


Fazit: Die Art, wie wir mit „Change“ umgehen, muss sich verändern


Die Zahlen zeigen deutlich: Unternehmen, die Veränderung weiterhin nur als organisatorische Herausforderung betrachten, werden langfristig scheitern. Erfolgreiche Transformationen entstehen dort, wo Menschen den Wandel nicht als Bedrohung, sondern als Chance erleben.

Es ist an der Zeit, Change neu zu denken – nicht als Top-Down-Prozess, sondern als psychologisch fundierte Entwicklung.

Lass uns darüber sprechen, wie dein Unternehmen Change neu gestalten kann – mit weniger Erschöpfung und mehr Motivation.


Komentáře


bottom of page